Auf jeder unserer Veranstaltungen denken wir von Anfang an Awareness- und Sicherheitskonzepte mit. Das Awarenesskonzept wird auf das jeweilige Format und den Veranstaltungsort zugeschnitten, ausgehend von unserem Code of Conduct.
Code of Conduct
Das İÇ İÇE - Festival für neue anatolische Musik will ein Ort sein, an dem Solidarität im Vordergrund steht. Jegliche Formen von Diskriminierung und Gewalt werden auf unseren Veranstaltungen nicht toleriert. Gemeinsam wollen wir einen Raum schaffen, in dem sich jede*r akzeptiert und respektiert fühlen kann. Deshalb haben wir diesen Code of Conduct entwickelt, der anhand fortlaufender Lernprozesse weiterentwickelt wird.
Wir stehen entschieden gegen faschistische, rassistische, anti-muslimische, antiziganistische, sexistische, transfeindliche, queerfeindliche, ableistische, altersdiskriminierende, antisemitische, klassistische und andere gewaltvolle Äußerungen oder Handlungen! Diskriminierende Verhaltensweisen werden nicht akzeptiert.
Dazu gehören auch non-verbale Diskriminierungsformen wie kulturelle Aneignung. Bitte übernimm oder kopiere also keine Elemente einer anderen Kultur (Kleidung, Frisuren, Schminke, Schmuck, Symbole etc.).
Kommentare, Verhaltensweisen oder Handlungen, die das Geschlecht oder den Gender-Ausdruck einer Person in Frage stellen, beleidigen oder beeinträchtigen, sind nicht akzeptabel und können in Absprache mit der betroffenen Person zum sofortigen Verweis vom Festivalgelände führen.
Unsere Vorstellung ist von Intersektionalität geprägt, d.h. wir sind uns bewusst, dass es Personen gibt, die von mehrfacher Diskriminierung betroffen sind.
Unsere Verantwortung:
Wir betrachten es als unsere besondere Verantwortung, ein Schutzraum für all jene zu sein, die im anatolischen Raum Repressionen ausgesetzt sind. Oft werden diese Erfahrungen der Ausgrenzung in der Diaspora reproduziert. Dem wollen wir entschlossen entgegentreten. Wie in anderen kulturellen Kontexten gibt es auch in den anatolischen Kulturen Symbole, Flaggen, Figuren und Sprachgebräuche, die unter anderem als Mittel der Unterdrückung verschiedener Gruppen in und um Anatolien genutzt werden, darunter Kurd*innen, Alevit*innen, Jüd*innen, Griech*innen, Armenier*innen und Queers.
Wir glauben an die Transgenerationalität von Traumata und sehen es als unsere Pflicht an, an der Seite derjenigen zu stehen, die unter vergangenen und gegenwärtigen Formen und Mitteln der Unterdrückung leiden. Wir erkennen an, dass solche Auslöser vielfältig sein können und sich von einem Individuum zum anderen unterscheiden können. Falls wir über die Verwendung solcher Symbole informiert werden, nehmen wir uns das Recht, die jeweiligen Personen vom Festival auszuschließen.
İÇ İÇE ist ein Ort, den wir geschaffen haben, um mithilfe von Musik und Kunst verschiedene Communities zu feiern, stärken und weiter miteinander zu vernetzen. Daher bitten wir euch, die anatolische Geschichte und die anhaltende strukturelle Gewalt kritisch zu hinterfragen, sowie eure eigenen Positionierungen machtkritisch zu reflektieren. Wir bitten euch auch, unseren Raum zu nutzen, um Vielfalt zu würdigen und gegenseitigen Respekt zu fördern.
Durchsetzung des Code of Conducts:
Wie auf all unseren Veranstaltungen steht euch ein Awareness-Team zur Verfügung. Zögert nicht, das Awareness-Team oder uns als Organisationsteam anzusprechen, wenn ihr euch in einer unangenehmen Situation befindet oder etwas Auffälliges beobachtet. Wir nehmen alle Fälle ernst und ermutigen euch, uns Vorfälle mitzuteilen, unabhängig davon, ob sie euch persönlich betreffen oder andere. Unsere Handlungen erfolgen ausschließlich mit dem ausdrücklichen Einverständnis der betroffenen Personen.
Du kannst dich jederzeit – auch anonym – an die Adresse awareness@itsch-itsche.com wenden, um uns Feedback zukommen zu lassen. Bitte beachte, dass diese E-Mail-Adresse nicht für sofortige Reaktionen während des Events gedacht ist.
Im Falle eines Verstoßes gegen den Code of Conduct behält das Festival-Team sich das Recht vor, Maßnahmen zu ergreifen, einschließlich des Ausschlusses von Besucher:innen. Bitte beachtet dabei, dass Eintrittsgelder und Unkosten in solchen Fällen nicht erstattet werden.